Dieses Diskussionsforum soll dazu dienen, Ihre/Deine persönlichen Gedanken zur Volksmusik, zum Volkslied, zum Musikantenstammtisch, zum Volkstanz, zu dieser Homepage darzulegen und zu diskutieren. Ich freue mich über zahlreiche Beiträge. Allerdings behalten ich mir vor, unpassende Beiträge auch wieder zu löschen oder gleich gar nicht einzufügen. Themen für diese Seite gibt es viele. Bisherige Beiträge:
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Beiträge zum Diskussionsforum:Volkstanz in der Sackgasse?Beitrag von Franz Fuchs am 24. 8. 2007.Derzeitiger Stand:Die Österreichische Volkstanzpflege verdankt ihr Wissen und ihre Grundlagen vielen Forschern, die meist akribisch genau aufgeschrieben haben, was im Volk (oft nur von einzelnen Personen) getanzt wurde – und die dann darüber wachten, dass diese Aufzeichnung in der Pflege genauso akribisch getanzt wurde und wird. Bei der Aufzeichnung registrierten sie genau, dass es Unterschiede gab, dass von Tal zu Tal, von Ort zu Ort, von Person zu Person unterschiedlich getanzt wurde. Es gibt wenige Grundtypen von Tänzen, wie Ungarisch Schottisch, Boarisch, Kreuzpolka usw. – und zu jeder dieser Grundtypen gibt es dutzende Varianten, die heute genau unterschieden und möglichst genau nachgetanzt werden – Schottisch aus Puchberg, aus Gmünd, aus Horn, aus was weiß ich wo. Die Aufzeichner berichteten auch, es gab im Dorf eine überschaubare Anzahl von Tänzen, etwa sechs bis höchstens 20 Tänze waren bekannt. Im Ausseerland etwa sind heute noch nur acht überlieferte Tänze im Gebrauch (Waldhansl, Hiatamadl, Landler, Steirer, Schottisch, Siebenschritt, Bummelpeter, Mit’n Kopf zsamm). Wem das zu wenig war oder wer besser tanzen konnte, tanzte mehr oder schwierigere Figuren, drehte sich schneller; wer nicht so gut war oder schon älter, konnte auch tanzen, die gleichen Formen, in einfacherer Art. Sehr viele Aufzeichnungen belegen das, deutlich wird es beispielsweise bei Ernst Hamzas Beschreibung des „Feistritzer Landlers“, erstmals gedruckt 1914, nachgedruckt bei Zoder, Österr. Volkstänze, 2. Teil, Nr. 2: „Das Können der einzelnen bäuerlichen Tänzer an Figurenreichtum ist sehr verschieden. Meist kann einer nur ‚eine Reihe’ von Figuren und tanzt die fort, immer wieder bei seiner ersten Figur beginnend …“. Es gibt noch jede Menge vergleichbarer Aussagen der Forscher. Heute pflegen wir dagegen eine fast unüberschaubare Anzahl von Tänzen, die sich oft nur in Details unterscheiden. Auf meiner Homepage www.volksmusik.cc habe ich bereits mehr als 200 unterschiedliche Tanzformen veröffentlicht, dabei bin ich noch lange nicht fertig mit den Tänzen, die nur im Raum Wien heute tatsächlich getanzt werden. Das ist ein Programm für Spezialisten, aber nicht für Volkstänzer im ursprünglichen Sinn. Anderseits – reduzieren wir tatsächlich auf die 10 bis 20 Tänze, die überschaubar bleiben, wird uns Spezialisten schnell fad, wir wollen mehr. Ein anderer Zugang zum Volkstanz?Von Simon Wascher, http://simonwascher.info erhielt ich ein Heft: „Tanzen – mein Zugang zur traditionellen Europäischen Tanzimprovisation“. Als erster Satz steht darin ein Ausspruch von Herbert Oetke: „Während die höfische Form durch die Festlegung der Tänze durch bestellte Tanzlehrer erstarrt und kunstmäßig in Figur, Haltung und Schritt erlernt werden muss, bleibt der Volkstanz das, was er immer war, ein freies, schöpferisches Spiel, das in seiner Ursprünglichkeit dem eigenen Temperament, der freien Gestaltung überlassen bleibt und durch einfaches Zusehen und Mitmachen erlernt werden kann.“ Inhalt des Heftes ist vor allem eine Auflistung von vielen Tanzschritten, Fassungen, Bewegungs-Motiven, Tanzfiguren, Varianten, alles ohne Bindung an einen bestimmten Tanz, wohl aber an eine musikalische Grundform. Ein Weg aus der Sackgasse?Es gibt einige wenige musikalische Grundformen: Ländler, Mazurka, Walzer, Boarisch oder Schottisch, Polka, Galopp oder Schnellpolka und wenige andere. Vielleicht könnten wir wirklich auflisten und freigeben, welche dazu passenden Figuren möglich sind – um diese oder sogar neu erfundene passende Figuren in freier Reihenfolge zu tanzen, und zwar ohne dass einer von uns Tanzlehrern das allgemeine gesellige Tanzen unterbricht und zu einer Tanzschulung auffordert. Wie so etwas in Schriftform ausschauen könnte, habe ich versucht, beim Reigentanz zu zeigen, auf der Seite www.volksmusik.cc/volkstanz/reigentanz.htm. Vielleicht wäre das eher der Volkstanz, von dem wir behaupten, ihn pflegen zu wollen? Ich freue mich über Rückmeldungen. Franz Fuchs Dank an Volker Gallasch für seine Antwort im Rundbrief der Arbeitsgemeinschaft VOLKSTANZ WienWas ist der Unterschied zwischen Kreuzpolka und Cha-Cha-Cha?Nun, zunächst Gemeinsames: Ich musste für beide Tänze bestimmte Schritte lernen, die ich vorher nicht kannte. Aber: Ich habe eben nicht einfach Kreuzpolka gelernt, sondern Mühlviertler Kreuzpolka und Ramsauer Kreuzpolka und Marchfelder Kreuzpolka und … - Und zu jeder dieser Kreuzpolkaformen gibt es eine ganz bestimmte „Kenn-“ Melodie, nach der ich ganz bestimmte Bewegungen in ganz bestimmter Reihenfolge tanzen soll. Hingegen beim Cha-Cha-Cha: Da kenne ich gut einige Dutzend Melodien und auch, zum Teil schwierige, Bewegungen, doch die Reihenfolge und die Auswahl der Schritte sind mir und meiner Tänzerin vorbehalten. Der Volkstanz hat sicher in der Vor-Aufzeichnungs-Zeit ähnliche Freiheiten geboten und Entwicklungen durchgemacht, wobei wahrscheinlich mancher manchem manches abgeschaut hat, und gleichzeitig gleichartige Bewegungen mehrerer Paare doch auch in der Natur der Sache lagen. So etwas kommt schließlich auch bei Cha-Cha-Cha oder Tango vor. Doch dann kamen die Aufzeichner und haben Momentaufnahmen gemacht. Versteht mich, bitte, nicht falsch, auch ich bin ihnen dankbar dafür. Der Volkstanz wäre sonst weitestgehend ausgestorben. Die Späteren haben dann diese Momentaufnahmen eingefroren. Auch das war zunächst nicht schlecht. Gemüse friere ich ein, damit es frisch bleibt. Und auch die Volkstänze sollen frisch bleiben. Doch einmal, vielleicht jetzt nach etwa hundert Jahren, sollte man sie wieder auftauen, sonst werden sie für spätere Generationen un-genießbar. Damit will ich keineswegs zum krampfhaft-fantasievollen Anders-tanzen-wollen-um-jeden-Preis auffordern. Wenn ich mit vielen Tänzerinnen am Cha-Cha-Cha Freude haben will, muss ich mich auch an erlernte Schritte und gewisse Regeln halten. Es muss mit Melodie und Rhythmus zusammenpassen, zur Tangomelodie tanze ich keinen Foxtrott. So habe ich nach über fünfzig Jahren beim Volkstanz immer noch Freude am Erlernten und bin angeregt durch die Kennmelodien. Aber ich habe versucht, einmal eine Drehung oder ein Armschwingen etwas anders zu machen, vielleicht hat es zur Melodie sogar besser gepasst, oder ich bin bei mir unbekannten Tänzen nicht einfach sitzen geblieben, wir haben getanzt, was uns dazu Passendes eingefallen ist. Wenn die Musikanten hin und wieder die Kennmelodien verlassen – umso besser. Doch Vorsicht: Es gibt Tänze, die gehören genau zelebriert, bei denen macht ein Störenfried den
Tanzablauf unmöglich. Richtiges G’spür ist gefragt. Gottfried Gallasch Korrektur "Ehre, wem Ehre gebührt" (Rosenzopf-Griffschrift)Beitrag von Franz Kos, Graz, am 24. 2. 2004.Korrektur: Ehre, wem Ehre gebührt! Antwort von Franz FuchsDamit haben Sie recht, mit der Ergänzung, dass Rosenzopf die Griffschrift nicht von Holzschuh, sondern vom Helbling-Verlag übernommen hat. Dies hat mir auch Wolfram Märzendorfer bestätigt. Die Helbling-Griffschrift wurde 1916 patentiert. Sie war allerdings nur für zweireihiges Clubmodell gedacht, für die Steirische war sie nicht geeignet. Auf dreireihige Steirische Harmonika hat Rosenzopf als erster die Griffschrift umgemodelt und angewendet, 1975 gab er seine erste Griffschrift-Schule heraus. Aber vielleicht sollte ich doch in meinen Seiten auch auf die Vorläufer hinweisen. Wichtig war mir allerdings etwas anderes: Es gibt derzeit etliche Leute, die die Griffschrift zwar von Rosenzopf übernommen haben, aber unwichtige Teile geringfügig geändert haben und nun laut hinausposaunen, sie hätten etwas vollständig besseres geschaffen. Rosenzopf hätte das nie gesagt. Er hat richtigerweise auch nie gesagt, die Griffschrift erfunden zu haben, obwohl er doch wesentliche Teile davon der älteren Helbling-Schrift zugefügt hat, man kann auch sagen, erfunden hat. Antwort von Franz Kastner, Arbing OÖ., am 23. 4. 2005.Ehre von Max Rosenzopf: Korrektur "Gretl-Boarischer"Beitrag von Franz Kos, Graz, am 22. 2. 2004. Der Gretl-Boarische ist ganz sicher ein echter Boarischer und keine
"Polka Franzee". Diese läßt sich angeblich vom französischen
Menuett ableiten und wird in der Stmk "Hupferlpolka" genannt. Weil
dieser Tanz in Bayern nicht bekannt ist versuchen Volkstänzer aus Bayern oft zu
einer "Franzee" einen "Boarischen" zu tanzen. Antwort von Franz Fuchs> Der Gretl-Boarische ist ganz sicher ein echter Boarischer ... > und keine "Polka Franzee" ... > und auch nicht seiner Tochter gewidmet ... > Die Kompositionen Franz Edlers sind zweifellos echte Volksweisen
geworden ... > Eine kleine Hilfe habe ich auf einem Live-Mitschnitt ... Wo bekomme ich Griffschrift für VolkstänzeBeitrag von Wolfgang Hallinger am 11. 10. 2003.Zu meiner Person, Ich bin Obmann einer Brauchtums- und Kindervolkstanzgruppe "Alpenveilchen" in Salzburg. Seit ~ 3 Jahre unterrichte ich die Kinder u. Erwachsene im Volkstanz, meistens mangelt es aber am Musiker. So hab ich mich entschlossen selber das Spielen zu lernen auf einer (Strasser 4-reihige) und dazu suche ich diverse Volkstanzstücke in Griffschrift die ich selber lernen kann. Wo bekomme ich diverse Unterlagen? Vielen Dank für Ihre Bemühungen. Antwort von Franz FuchsGenau diese Bitte bekomme ich öfters und versuche, sie mit meiner Homepage zu beantworten. Mein Bestreben ist, Volkstanzmusikern das Rüstzeug in die Hand zu geben, um begeisternd zum Tanz aufspielen zu können. Deshalb veröffentliche ich vordringlich Volkstänze nicht nur in Noten (auf www.volksmusik.cc/volkstanz/volkstanznoten.htm), sondern auch in Griffschrift (auf www.volksmusik.cc/volkstanz/griffschrift.htm) und gebe zusätzlich die Tanzbeschreibungen dazu. Als Lernhilfe für Volkstanzmusikanten gebe ich in Zukunft auch Midi-Dateien für Volkstänze und Zwiefache bei. Weiters veröffentliche ich etliche Rundtänze und Zwiefache in Noten (auf www.stammtischmusik.at/noten/noten.shtml) und Griffschrift (auf www.stammtischmusik.at/noten/griffschrift.shtml). Falls Sie in Österreich übliche Volkstänze brauchen, die ich noch nicht veröffentlicht habe, bitte fragen Sie an. Wenn ich sie noch nicht habe, kann ich sie gern schreiben. Ich habe aber bereits eine etwas längere Warteliste, komme nicht so schnell nach, wie oft gewünscht. Es kann daher manchmal etwas dauern, bis ein Tanz aufgenommen wird, ich bin daher auch nicht mehr so leicht bereit, bei uns nicht übliche Tänze zu schreiben. Bei Ihrer lokalen Volkstanz-Landesarbeitsgemeinschaft sind ebenfalls etliche Tänze sowohl in Noten als auch in Griffschrift erhältlich, näheres auf meiner Seite Volkstanz/#Informationen. Weder Kitsch noch MuseumBeitrag von Franz Fuchs am 28. 11. 2002.Hans Well von Biermöslblosn und Wellbuam schrieb in seiner Homepage einen sehr interessanten Artikel über den heutigen Zustand der Volksmusik zwischen Musikantenstadl und Heimatmuseum. Seine Ausführungen über die Volkstümliche Musik- und Kitschwelle sind kabarettistisch leicht überspitzt formuliert und interessant zu lesen, aber auch seine Meinung über die "Echte Volksmusik" ist köstlich. (... soll andachtsmäßig zelebriert werden, Humor gilt als Sakrileg.) Und auch mit dem Satz von "den Sängern, denen die Reinheit des Dreiklangs wichtiger ist als die Lebendigkeit und Gaudi beim Singen", rennt Hans Well bei mir offene Türen ein. Hans Well siedelt zwischen diesen beiden Extremen die Neue Volksmusik an, "... sie trägt noch am ehesten die Möglichkeit in sich, der Bedeutung des Begriffs Volksmusik wieder gerecht zu werden". Und da kann ich ihm nicht ganz folgen. Diese Möglichkeit hat die überlieferte Volksmusik nie verloren. Sie wird nur leider von gewissen Pflegern hintangesetzt. Und was meinen Sie zu diesem Artikel, der auf der Seite http://www.biermoesl-blosn.de/wellbuam.htm#Museum zu finden ist? Schulen für Steirische HarmonikaZagar Stanko aus Slowenien, in Bayern lebend, Homepage http//www.harmonika-noten.de, schrieb am 18. 11. 2002:Ich bin erstaunt, dass nur die Schule für Steirische Harmonika von Max
Rosenzopf erwähnt wurde. Es ist, dass fast jeder Griffschrift-"Stückl"-Schreiber aus dieser Schule gelernt hat, jedoch danach haben mehrere versucht
diese Schule mit mehr oder weniger Erfolg zu vervollständigen bzw. zu
verbessern. Man sollte z.B. auch einen J. Murg, J. Payer, Dieter Schaborak, Karl
Kiermaier, F Michelbauer und auch ich habe eine Schule in Slowenischer Sprache
in diesem System geschrieben. Außerdem habe ich auch eine Schablone zum Umschreiben der Stücke aus
normaler Notenschrift (alle 12 Tonarten) in
Griffschrift oder umgekehrt, mit Handbuch und 850 Griffbilder entwickelt. Eine erste Antwort von Franz Fuchs:Sie sind erstaunt, dass ich in der Homepage nur Rosenzopf erwähne? Es ist
halt fast die einzige Schule, die bei uns in Wien und Niederösterreich
verbreitet ist. Ich kenne jede Menge Flugblätter, kopierte und gedruckte Noten
nach diesem System, von anderen Systemen sehe ich in Niederösterreich überhaupt keine Noten. Und Sie schreiben ja selbst von "mehr oder
weniger Erfolg". Ich erwähne allerdings schon auch andere Schulwerke, die
Sie nicht anführen, auf der Seite Schulwerke können
Sie neben Max Rosenzopf auch von Feichtenhofer, Pauli und Margetich lesen. Zagar Stanko aus Slowenien, in Bayern lebend, Homepage http//www.harmonika-noten.de, schrieb am 20. 11. 2002:Meine Nachricht haben Sie als negative Kritik aufgefasst, was es aber
überhaupt nicht sein sollte. Im Gegenteil. Der Max ist für mich noch immer ein
Vorbild, da ich auch meine slowenische Schule nach seinem Vorbild, jedoch in
slowenischer Sprache und mit slowenischen Liedern entworfen habe. Franz Fuchs meint dazu:Ich möchte mich sicher nicht in die slowenische Politik einmischen, daher nur eine sachliche Antwort. Ich meine, die Griffschrift ist sehr gut geeignet, Anfängern schnell etwas auf der Harmonika beizubringen. Man sollte zusätzlich aber schon nach irgendwelchen normalen Noten spielen lernen. Und die Beschränkung auf gewisse Tonarten, etwa C-F-B, ist genauso eine Beschränkung wie die Beschränkung auf Griffschrift. Man sollte doch lernen, auch nach Noten in E-Dur oder in Es-Dur zu spielen. Und wie das geht, zeige ich in meinem Lehrgang für Harmonika. Wie komme ich zu Midi?Fotostudio Bea aus Bayern schrieb am 18. 9. 2002:Ich bin auf der Suche nach einem bayerischen Midi-Song, den ich meinem
Freund in Amerika schicken möchte. Er liebt das Tegernseer Lied (als Blasmusi). Eine erste Antwort von Franz Fuchs:Ja, wie komme ich ohne Kosten zu so etwas? VolXmusik, was ist das?Franz Fuchs schrieb am 6. 6. 2002:Ein neuer Begriff ist aufgetaucht: Statt Volksmusik schreiben einige Leute VolXmusik. Sie meinen damit:
Diese Zeilen stammen von der Webseite VolXmusik.de. Sie könnten fast von mir stammen. Obige Grundsätze befolge ich schon lange. Nun gibt es dafür einen neuen Begriff. Wir werden sehen, ob er sich bewährt. Ich wünsche es, denn der verwaschene Begriff "Volksmusik" mit dem ungeklärten und vieldeutigen Inhalt wirkt heute leider für viele, besonders für viele junge Leute nur mehr abstoßend. Wienermusik auf der Steirischen Harmonika?Gregor Mörth schrieb am 26. 3. 2002:Kurze Frage: der Donauwalzer darf auf der Steirischen nicht gespielt werden, weil's nicht geht, wobei der 1. Teil kein Problem ist. Ist nicht im Sinne des Komponisten laut ihrer Homepage. Aber da finde ich doch 'Wien bleibt Wien' in Griffschrift und das geht? Das Wienerlied ist die große Ausnahme in der Volksmusik, es wurde komponiert und ist dieser mündlichen Überlieferung und daraus ergebenden Wandlung nicht ausgesetzt worden. Außerdem, wie sie dem Tonsatz entnehmen können, hat das Wienerlied einige Modulationen bzw. Akkordfolgen, die einen wesentlichen Charakter dieses darstellt, sozusagen die Seele dieses Musikstils ist. Hier entnehme ich aber aus ihrer Bearbeitung eine wesentliche Verfälschung, die einigen abgeänderten Melodietönen - das Problem haben wir auf der Steirischen immer - weit schlimmer sind. Sie verändern die Charakteristik und Ausdruckweise dieser Musik. Und es ist mir weiters nicht bekannt, dass Wienerlieder für die Steirische komponiert worden sind. P.S.: Ich würde auch gerne wissen, ob der Schrammel mit diesen Bearbeitungen mehr begeistert ist wie der Walzerkönig Strauss oder ist das nicht das Gleiche? Franz Fuchs antwortete darauf am 26. 3. 2002:Ich freue mich über Ihren kritischen Beitrag. Kritik ist mir immer ganz besonders recht, weil sie mich zwingt, meine Standpunkte zu überdenken. > Donauwalzer darf auf der Steirischen nicht gespielt werden > 'Wien bleibt Wien' in Griffschrift und das geht? > Wienerlied ist die große Ausnahme in der Volksmusik, > es wurde komponiert ... dieser mündlichen Überlieferung > hat das Wienerlied einige Modulationen bzw. Akkordfolgen
... die Seele dieses Musikstils > das Problem haben wir auf der Steirischen immmer. > Wienerlieder für die Steirische komponiert Ich entnehme Ihren Zeilen, Herr Mörth, Sie sind nicht begeistert, Wienermusik auf der Steirischen zu hören. Ich nehme diese Ihre Meinung zur Kenntnis. Nehme aber an, dass Sie durch die Interpretation einiger Leute abgestoßen wurden. Leider glaubt jeder, auf der Steirischen alles spielen zu müssen, auch wenn das Können nicht reicht. Selbstkritik ist gerade unter den Harmonikaspielern nicht sehr verbreitet. Ich meine trotzdem, jeder soll das spielen dürfen, womit er selbst Freude hat. Trotzdem, Sie haben mir die Freude gemacht, eine gegenteilige Meinung zu vertreten. Besten Dank dafür. Darf ich auf eine Antwort hoffen? Ich diskutiere gern mit Menschen, die eine eigene Meinung haben. Gregor Mörth antwortete darauf am 28. 3. 2002:Ich habe mir das genauestens durchgelesen und kann Ihnen recht
geben. Nur ein Punkt ist noch ein wenig unklar. Das Wienerlied wurde fix
komponiert und die alpenländische Volksmusik hat eben mehrere Entstehungsgeschichten.
Aber es gefällt mir Ihre Variante die sie schildern auch! Freude bereiten mit Volksmusik:Beitrag von Franz Fuchs am 9. 5. 2001.Wieder einmal war ich eingeladen, die Mitglieder des Stiftsseniorenbundes eine Stunde lang mit Musik und Gedichten zu unterhalten. Und wieder einmal fiel mir auf, wie dankbar die Damen und Herren Senioren über das Gebotene sind. Volksmusik, eigene Gedichte, Geschichten, verbindende Plaudereien, alles wird mit Begeisterung und sichtbarer Freude aufgenommen. Vor allem die Lieder, die ich von meinem Vater gelernt hatte, fesseln die Leute so richtig, etliche singen mit, oder klopfen den Takt. Und jedes Mal kommen nachher etliche zu meinem Tisch, bedanken sich und erzählen, dass diese Lieder sie an die eigene Jugend erinnern, wo sie anscheinend jeder gekannt hatte, wo jeder gesungen hatte, wo das gemeinsame Singen oder das gegenseitige Vorsingen einfach zur Geselligkeit dazu gehörte. Und jedes Mal freue ich mich darüber, wie viel Freude ich mit meiner Volksmusik geben kann. Gehört der Volkstanz überhaupt ins Internet?Beitrag von Franz Fuchs am 6. 5. 2001.Zu diesem Thema hat Mario Herger in seiner Homepage https://www.volkstanz.at als Beitrag zu einer Zukunftsdiskussion einen sehr interessanten, aber auch sehr umfangreichen Artikel veröffentlicht, den ich hier nicht komplett abdrucken kann. Hauptaussage: Volkstanz gilt in Österreich oft als altmodisch, verzopft, hat ein schlechtes Ansehen. In anderen Ländern, laut Herger USA, Brasilien ist das Ansehen des Volkstanzes, vor allem auch des österreichischen Volkstanzes wesentlich besser. Man sollte davon lernen und auch in Österreich gegensteuern. Sehr vergleichbare Erfahrungen wie Mario ernte auch ich mit dieser meiner Homepage, wie etwa der Brief der österreichischen Gymnasiasten weiter unten zeigt. Aber lesen Sie bitte selbst den Artikel "Zukunftsdiskussion" auf Marios Seite Volkstanz.at/Articles/Article. Er ist es wert, vor allem von österreichischen Volkstänzern gelesen und diskutiert zu werden. Was ist Volksmusik (oder VolXmusik) eigentlich?Beitrag von Franz Fuchs am 26. 3. 2001.Dieser Beitrag wurde verschoben auf die Seite: "Alpenländische Volksmusik, was ist das?" Sind Volkstänze noch zeitgemäß?Beitrag von Franz Fuchs am 12. 3. 2001.Die siebente Klasse unseres Gymnasium fährt heuer nach Amerika zu einem internationalen Treffen, sie soll dort unter anderem irgendetwas typisch Österreichisches zum gemeinsamen Programm beitragen. Die Burschen dachten sich, fernsehgebildet: "Typisch Österreichisches ist der Watschenplattler. Den tanzen wir." Über irgend welche Umwege kam ihr Lehrer zu meiner Adresse, ein kurzes Telefongespräch folgte. Auch Mädchen sollten ja mitfahren. Eine Tracht hatten sie alle nicht, und auch gar nicht den Platz im Flugzeug, eine mitzunehmen. Ich schlug daher als dem Watschenplattler in der Show-Wirkung ebenbürtigen Tanz, bei dem die Mädchen aber ebenfalls mitwirken können und der nicht gar so an eine bestimmte Tracht gebunden sei, den Untersteirer Landler vor. Dies wurde akzeptiert, ich kam tatsächlich in den Turnsaal des Gymnasiums und zeigte den jungen Leuten den Tanz. Nach einigen Anlaufschwierigkeiten hatten ihn auch alle begriffen, wollten noch englischsprachige Gstanzln dichten, oder Gstanzln von Hubert von Goisern übersetzen - und kamen dann doch wieder zu ihrem ursprünglichen Anliegen. Sie wollten unbedingt den Watschenplattler. Na gut, zeigte ich ihnen den auch, etwas vereinfacht. Dafür verlangte ich noch das Bauernmadl, sie würden ja vielleicht in die Verlegenheit kommen, mit anderen Leuten etwas zu tanzen, und dazu sei dieser einfache Tanz bestens geeignet. Eine zweite Probe zeigte, dass die jungen Leute irgendwie die Anfangsschwierigkeiten der Disko-Generation überwunden haben und eigentlich recht passabel tanzten. Ich wünsche ihnen jedenfalls viel Erfolg in Amerika - und vielleicht auch die Erkenntnis, dass Volkstanz nicht nur Watschenplattler und Moik ist, sondern vor allem etwas, das man auch als heutige Jugend lustvoll vorzeigen und eventuell sogar zur eigenen Freude tanzen kann. Ich meine, mit Volkstänzen kulturelle Eigenständigkeit im Ausland zu zeigen, ist vor allem heute eine wichtige Funktion des Volkstanzes. Dazu füge ich den
Brief der
Gymnasiasten vom 5. 4. 2001 an:
2005 war ein weiterer Auslandsaufenthalt der 7. Klasse, hier der Brief des Lehres: Lieber Herr Fuchs!
Auch 2006 flog die 7. Klasse nach Amerika. Hier ihre Rückmeldung: Sehr geehrter Herr Fuchs!
Was ist Volksmusik in der heutigen Zeit? Ist sie nur Museum? Oder ist sie doch mehr?Beitrag von Franz Fuchs am 8. 3. 2001.Vor kurzem wurden wir gebeten, zu einer Hochzeit aufzuspielen. Wir, das waren sechs Musikanten vom Gmischten Satz aus Klosterneuburg. Wir hatten den kleinen Ort im Weinviertel erst nach einigem Suchen gefunden, waren gerade noch pünktlich. In der vollen Heurigenstube kannten wir eigentlich niemanden, wurden trotzdem freundlich begrüßt, packten unsere Instrumente im Nebenkammerl aus, stimmten und stellten uns auf zum ersten Stück. Die Gäste hatten soeben das Mahl beendet, tratschten, schauten uns neugierig an. Unser erstes Stück erklang - und plötzlich war Stimmung im Raum. Alle lachten uns zu, wippten im Takt, klatschten begeistert, als das Stück verklang. Der Bräutigam begrüßte uns nun auch offiziell, erklärte, warum er gerade uns gewählt hat - stellte einen seiner Freunde als Tanzpartner vor, auch als Tanzlehrer, falls jemand in der Runde nicht Walzer oder Polka tanzen könne. Wir spielten ein Stück nach dem anderen, die Tanzfläche war bald voll. Zwischendurch erklärte einer von uns die wenigen einfachen Volkstänze, ein anderer übersetzte die Liedtexte für die bundesdeutschen Verwandten der Braut. Die Gäste durften sich Stücke wünschen, einen Walzer, eine Polka, immer wieder überraschenderweise auch einen Zwiefachen, natürlich wurden auch Zillertaler Hochzeitsmarsch und Schneewalzer verlangt. Einen einzigen Gast mussten wir leider enttäuschen. Er wünschte sich einen Twist, und den hatten wir nun wirklich nicht im Programm. Er trug es mit Fassung. Und als der Bräutigam zum Aufbruch mahnte, murrten die Gäste, verlangten immer noch ein weiteres Stück zum Abschied - und noch eines. Bei dieser Hochzeit hatte unsere Volksmusik eine wichtige Aufgabe. Sie gehörte einfach dazu. Sie begeisterte die Hochzeitsgäste, sowohl die einheimischen Weinviertler und Wiener, als auch die bundesdeutschen Gäste. Und sie lockerte mit der zwanglosen Möglichkeit zum Tanz oder zum Zuhören die etwas steife Feier auf. Und obwohl wir ausschließlich überlieferte Musik (und ein paar Selbstgestrickte) spielten, war dies sicher eine wesentliche Funktion der Volksmusik in der heutigen Zeit. Warum spiele ich selbst Volksmusik?Beitrag von Franz Fuchs am 23. 2. 2001.Ich höre gern melodiöse Musik, auch klassische Musik, etwa von Beethoven. Sie selbst zu spielen, vor allem sie gut zu spielen, ist mir bei meinen Vorkenntnissen eigentlich nicht möglich. So gut bin ich leider nicht, Beethoven ist für meine Finger etwas zu schwer. Volksmusik kann auch ich spielen, damit kann auch ich den Zuhörern Freude machen oder den Tänzern die Beine zucken lassen. Und seit ich das weiß, spiele ich auch Beethoven auf meiner steirischen Harmonika, wie etwa Der Schöne zeigt, der auf der Homepage der Stammtischmusi Klosterneuburg veröffentlicht ist. |
Franz Fuchs Volksmusik
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