Lied vom Besenstiel

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Zu dem oben eingefügten Lied vom Stiefelknecht habe ich, ebenfalls im Turnverein, auch eine Kierlinger Version gehört, die statt vom Stiefelknecht vom Besenstiel handelt. Kierling ist heute ein Ortsteil von Klosterneuburg, die Kierlinger haben bei uns den Spitznamen "Besenbinder".

Hier steht nur der Text, die Noten sind im Lied vom Stiefelknecht angeführt.

Das Lied vom Besenstiel

  1. Ein ganz ein neues Lied will ich jetzt singen,
    wie keines noch gesungen ward.
    Und dieses Lied, das soll jetzt hier erklingen,
    ganz lieb, ganz rührend und ganz zart.
    Ja meine Hymne jetzt, die sing ich wann ich will,
    sie handelt nur von meinem (alten) Besenstiel.
    Plim. Plim

  2. Den Besenstiel, den lieb ich, muss man sagen,
    den hab ich ghabt als Junger schon,
    und wie ich heiratn wollt, tat man mich fragen
    nach mein' Vermögen so voll Hohn.
    Da rief ich voller Freud: "Hab ich auch gar nicht viel,
    so hab ich doch noch meinen (alten) Besenstiel."
    Plim. Plim.

  3. Und trotzdem schlug für mich einmal die Stunde,
    wo mich mein liebes Weib erkor'n.
    Sie trug den holden Namen Kunigunde
    und war am Kierlingbach geborn.
    "Dich lieb ich", rief ich aus. "Du bist mein Lebensziel.
    Dein Hintern gleicht so meinem (alten) Besenstiel."
    Plim. Plim.

  4. Die Türn und Möbeln bei uns san zerbrochen,
    die Fenster san verschmiert mit Lahm.
    In aner altn Schachtel tan mar kochen,
    ja, weil ma halt ka Gschirr net habm.
    Doch das scheniert uns nix. Wann sie redt, bin ich still
    und bind an Besen für mein alten Besenstiel.
    Plim. Plim.

  5. Und weil ich immer so in großen Ehren
    den Besenstiel stets ghalten hab,
    drum hab ich, wenn ich sterb, noch das Begehren,
    dass's mir den eine legn ins Grab.
    Und aufm Grabstein drauf die Schrift ich haben will:
    "Hier ruht ein Besenbinder mit sein (alten) Besenstiel."
    Plim. Plim.

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