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Freind, kennst Du das Haus drunt am Paradeplatz,
do wo so manches Madl drinna hod seinen Schatz;
und die da drinna sitz'n, de schaun so traurig aus,
das ist das teure, teure Laßts-mi-aus.
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In da Fruah um halbe sechse, do geht da Jammer los,
do schebans mit de Schlüss'l, na sperr'ns da auf dei G'schloß
und mit de Wassakiwen, do rennans hin und her,
ja mit koan Maßkruag leida nimmamehr.
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Z'Mittag's um halbe Zweife, do kriagst dann dei Menasch,
Freindal, de wannst segads'd, des is a wahra Graus,
erst wannst'as fress'n miaßadst, na kamad'st glei in's Spittoi,
do lebad'st a nimma lang, vareckad'st boild.
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Auf d'Nocht um hoilbe Achte, do kriagst dann die
Matratz'n,
Freindal, de is z'biss'n vo de Meis und Ratz'n,
vo de Leis und Fläh, do kriagst hoild a koan Ruah
bis in den andan Doog in oller Fruah.
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Eine alte Kupplerin, die einst vorüberging,
die dacht' in ihrem Sinn: „Do war ich auch schon drinn!
Do wo koa Vog'l singt und a koa Zitha klingt
do is de Luft ned rein, do sperr'ns di ein!"
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Ja, meine liab'n Leid, jetz werd's hoilt a moi g'scheid,
denkt's nur an einen Gott: an die Gerechtigkeit,
denn es is a hartes Los, wenn man varriegelt is,
denn nur die Freiheit ist das Paradies.